Das Elend hat eine Vorgeschichte, es beginnt für Oliver Riek nicht mit den neuen Nachrichten von immer höheren Preisen, sondern im April 2020 mit der Pandemie. Damals ist er Frühstückschef in einem Hotel, guter Posten, aber das Virus beendet da fürs Erste das Übernachtungsgeschäft. Für Riek heißt das: Kurzarbeit. Und bald darauf: Arbeitslosigkeit. Weil sein Vertrag auslief. „Sachgrundlose Befristung“, sagt er erklärend, mit bitterer Stimme, als spräche er über einen verhassten alten Bekannten, ein Grundübel seiner Branche. „Das hat mir das Genick gebrochen.“